Gut Ding will Weile haben
Eine sorgfältige Planung braucht Zeit: Bereits seit 2016 beschäftigen sich die Eigentümerinnen gemeinsam mit den Entwicklungsmöglichkeiten für das Areal. Bis die Neubauten bezugsbereit sind, dauert es noch mehrere Jahre.
Gute Gründe für einen Ersatzneubau
Die Liegenschaften auf dem Bergacker sind rund 70-jährig und dementsprechend in die Jahre gekommen. Sie entsprechen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen und Energiestandards.
Die über 400 Wohnungen auf dem Areal gehören zwei verschiedenen Eigentümerinnen: Der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Habitat 8000 und der Swiss Life.
Eine Überprüfung der Liegenschaften hat gezeigt, dass eine Sanierung nicht nachhaltig ist. Sie würde die Mietkosten erhöhen, ohne die Wohnqualität grundlegend zu verbessern. Die Gründe dafür sind unter anderem: die knappen Wohnungsgrundrisse, der hohe Energieverbrauch und die in die Jahre gekommenen Küchen, Bäder und Haustechnikinstallationen sowie die fehlende Hindernisfreiheit.
Die Habitat 8000 und die Swiss Life haben deshalb entschieden, das Areal gemeinsam weiterzuentwickeln und die bestehenden Siedlungen durch Neubauten zu ersetzen.

Testplanung: Ein Zukunftsbild des Areals
Wie lässt sich der Gartenstadtcharakter der bestehenden Siedlung erhalten? Wie dicht soll auf dem Areal gebaut werden? Und wie wird die Entwicklung möglichst sozialverträglich gestaltet? Um diese Fragen zu beantworten, haben die Eigentümerinnen im März 2019 eine Testplanung mit drei Architekturteams lanciert.
Ziel der Testplanung war es, ein überzeugendes Konzept für das Bergacker-Areal auszuarbeiten. Eines, das mehr Wohnungen schafft und stimmig ins Quartier Affoltern eingebettet ist.
Die drei Architekturteams bekamen dazu folgende Aufgabe: Grundideen zu erarbeiten, die eine nachhaltige Entwicklung und optimale Verdichtung des Areals für die Zukunft ermöglichen. Insbesondere sollten die Vorschläge den typischen Charakter der Gartenstadt zum Ausdruck bringen und ein Wohnungsangebot für unterschiedliche Lebensformen vorsehen.
Ein grosses Anliegen der Eigentümerinnen ist die Sozialverträglichkeit: Die Teams waren deshalb gefordert, ein Etappierungskonzept vorzulegen, das die Beeinträchtigung der Bewohner:innen während der Bauzeit möglichst gering hält.
Ein Begleitgremium bestehend aus Vertreter:innen der Eigentümerschaft und der Stadt Zürich, sowie Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen hat den Testplanungsprozess begleitet und die Vorschläge der Architektenteams diskutiert und bewertet.

Überzeugende «Gartenhöfe»
Die städtebauliche Grundidee «Gartenhöfe» von EMI Architekten und Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt hat in der Testplanung am meisten Potential gezeigt. Sie eignet sich am besten als Grundlage für die weitere Entwicklung des Bergacker-Areals.
Der Vorschlag verpflichtet sich ganz der ursprünglichen Gartenstadtidee: Vorgesehen sind leicht geschwungene, viergeschossige Zeilenbauten, die sich entlang dem Hang anordnen. Durch die geringe Geschossigkeit und die zweiseitige Orientierung wird eine hohe Wohnqualität erreicht. Zudem haben alle Wohnungen einen Bezug zum Aussenraum. Dieser wird differenziert in Strassenräume und Innen- bzw. Gartenhöfe. Hier finden private Gärten Platz. Der grosse, mittige Freiraum soll hingegen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
In einem weiteren Schritt wurde die Idee der «Gartenhöfe» durch die Architekten in einer Vertiefungsphase konkretisiert. Sie befassten sich dabei detaillierter mit Themen wie zum Beispiel dem Erhalt des Baumbestands, den klimatischen Bedingungen auf dem Areal und dem Lärmschutz. Auch die Etappierung war ein zentrales Thema der Vertiefung. Die Vertiefungsphase ist inzwischen abgeschlossen.
Eigenständige Bauprojekte
Die beiden Eigentümerinnen entwerfen auf dieser gemeinsamen Basis eigenständige Bauprojekte für ihre Grundstücke. Bei Themen und Planungsschritten, welche die weitere Planung oder Ausführung des ganzen Areals betreffen, arbeiten sie weiterhin partnerschaftlich zusammen.
Gemeinsam zur besten Lösung
Um die bestmögliche Lösung für die Zukunft des Areals zu finden, spannten die beiden Eigentümerinnen Swiss Life und Habitat 8000 für die Testplanung zusammen. Sie werden sich auch im weiteren Projektverlauf untereinander abstimmen.
Die Habitat 8000 ist eine unabhängige gemeinnützige Aktiengesellschaft, die 1990 von mehreren Zürcher Baugenossenschaften zusammen mit dem Verband Wohnbaugenossenschaften Schweiz und der Stadt Zürich gegründet wurde. Ihr Zweck ist es, den preisgünstigen Wohnungsbau zu fördern und Spekulation auf dem Wohnungsmarkt in der Postleitzahlregion 8000 zu verhindern. Als gemeinnützige Organisation handelt die Habitat 8000 nach sozialen und ökologischen Grundwerten.
Die Swiss Life-Gruppe ist ein führender Anbieter von Vorsorge- und Finanzlösungen in Europa. Seit mehr als 160 Jahren begleiten wir Privat- und Unternehmenskunden bei der Vorbereitung ihrer finanziellen Zukunft.
Mit einem Immobilienportfolio von rund CHF 40 Milliarden ist Swiss Life die grösste private Immobilienbesitzerin der Schweiz.